Warum sollte man sich impfen lassen?
Schutzimpfungen sollten durchgeführt werden, um einerseits den Geimpften, zum anderen auch die Bevölkerung als Ganzes vor Infektionskrankheiten zu schützen. Geimpft wird allgemein gegen Infektionserreger, die schwerwiegende, oft mit gefährlichen Komplikationen einhergehende Erkrankungen verursachen. Viele dieser Erkrankungen sind ursächlich nicht behandelbar und enden tödlich.
Abhängig von der konkreten Bedarfslage gibt es verschiedene Arten von Impfungen:
Standardimpfungen, die jeder erhalten sollte und mit denen bereits im Säuglingsalter begonnen werden muss
Auffrischimpfungen, wenn der Impfschutz nachlässt
Indikationsimpfungen für Personen, die bestimmten Erregern zum Beispiel aus beruflichen Gründen ausgesetzt sind
Impfungen für Personen, die ein höheres Erkrankungs- und Komplikationsrisiko aufweisen, zum Beispiel bei geschwächtem Immunsystem
Impfungen aufgrund von Reisen
Impfungen für Personen, die einem bestimmten Erreger ausgesetzt waren (postexpositionell).
Ist der Großteil der Bevölkerung gegen eine Krankheit geimpft (so genannte Durchimpfungsrate), kann es gelingen, eine Krankheit regional oder sogar weltweit auszurotten. Dies ist der Weltgesundheitsbehörde (WHO) bei der Pockenerkrankung bereits vor über zwanzig Jahren gelungen. Auch die Kinderlähmung tritt in Europa infolge der Impfungen nicht mehr auf. Die weltweite Eliminierung der Masern und der Kinderlähmung sind erklärte Ziele internationaler Gesundheitspolitik.
Urlaub in Kenia, Indien oder Brasilien – wer möchte, kann heute buchen und morgen fliegen, oft für weniger Geld als ein Frankreich- oder Norwegen-Tourist. So entsteht leicht der Eindruck, eine Reise in tropische Länder sei unkompliziert und ungefährlich. Doch Reisemediziner warnen: Ein Aufenthalt in Asien, Afrika oder Lateinamerika verlangt intensive Vorbereitung.
Leider weisen viele Reisegesellschaften darauf nicht hin, sagt Dr. Sebastian Dieckmann, Leiter der Ambulanz im Tropeninstitut in Berlin. „In den Broschüren ist oft der Satz zu lesen: ,Impfungen sind nicht erforderlich.’ Das bedeutet aber nur, dass das Reiseland sie nicht vorschreibt. Den Behörden im Ausland geht es ja vor allem darum, die eigene Bevölkerung vor der Einfuhr vor Infektionen zu schützen. Kenia schreibt deutschen Touristen deshalb keine Gelbfieber-Impfung vor, da es diese Infektionskrankheit in Deutschland nicht gibt. Trotzdem ist eine Impfung gegen Gelbfieber aus Sicht des Tropenmediziners empfehlenswert.“
Welche Impfung für welches Reiseziel ratsam ist, erfahren Urlauber am besten im Tropeninstitut oder bei einem Arzt mit reisemedizinischer Zusatzausbildung. Es gibt auch diverse Broschüren und Internetseiten, die über Impfungen informieren. Doch ersetzen sie nicht den Besuch eines Experten vier bis sechs Wochen vor Reiseantritt: Die Frage, ob eine Impfung sinnvoll ist oder nicht, muss individuell getroffen werden. Denn sie ist auch abhängig vom Reisestil – Rucksack- oder Hotel-Tourismus – sowie von der Reisedauer.
Es gibt allerdings eine Reihe Impfungen, die Tropenmediziner grundsätzlich jedem Fernreisenden empfehlen. Dazu gehören die Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Polio (Kinderlähmung). Den Polio-Impfstoff gibt es als Kombinationspräparat zusammen mit der Tetanus- und Diphtherie-Komponente. „Ich würde jedem empfehlen, die Polio-Komponente mit rein zu nehmen, der seine Tetanus- und Diphtherie-Impfung auffrischen lässt und möglicherweise in den nächsten zehn Jahren nach Afrika oder Asien reisen wird“, sagt Dr. Christian Schönfeld, Leiter der Reisemedizin im Tropeninstitut in Berlin.
Am besten sei ein Kombinationspräparat, das zusätzlich einen Impfstoff gegen Keuchhusten enthält. „Selbst wenn jemand schon als Kind Keuchhusten hatte, kann er wieder erkranken. Die Immunisierung hält nur sieben bis maximal 20 Jahre an, da es sich um einen bakteriellen Infekt handelt“, sagt Dr. Christian Schönfeld vom Tropeninstitut Berlin.
Welche Impfung für welches Reiseziel ratsam ist, erfahren Urlauber am besten im Tropeninstitut oder bei einem Arzt mit reisemedizinischer Zusatzausbildung. Es gibt auch diverse Broschüren und Internetseiten, die über Impfungen informieren. Doch ersetzen sie nicht den Besuch eines Experten vier bis sechs Wochen vor Reiseantritt: Die Frage, ob eine Impfung sinnvoll ist oder nicht, muss individuell getroffen werden. Denn sie ist auch abhängig vom Reisestil – Rucksack- oder Hotel-Tourismus – sowie von der Reisedauer.
Die Keuchhusten-Impfung ist auch zu empfehlen, wenn gar keine Reise geplant ist. Schließlich ist eine Infektion auch in Deutschland möglich und gerade im Erwachsenenalter ein großes Risiko: Oft husten die Patienten so stark, dass sie erbrechen müssen. Leicht gerät dabei Erbrochenes in die Lunge. „Daraus können schlimmste Lungenentzündungen entstehen. Auch Rippenbrüche, verursacht durch das heftige Husten, kommen häufiger vor, als man denkt“, berichtet Schönfeld.
Dieckmann empfiehlt außerdem eine Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B. „Die Impfungen sind gut verträglich und es gibt sie als Kombinationspräparat. Ich würde die Impfung gegen Hepatitis B in jedem Fall empfehlen, selbst wenn die Reise nur in die Lüneburger Heide geht.“ Die oft tödlich endende Hepatitis B ist relativ ansteckend: Sie kann nicht nur durch den Geschlechtsverkehr, sondern bereits beim Küssen übertragen werden.
Bei Reisen nach Südamerika und in asiatische Länder kann außerdem eine Tollwut-Impfung sinnvoll sein. Indien gilt als Tollwut-Hochburg, dort infizieren sich jährlich rund 30.000 Menschen, in der Regel durch Hundebisse. „Aber selbst in Peking sind inzwischen Tollwut-Fälle gemeldet worden“, sagt Dieckmann. Zwar ließ die chinesische Regierung vor Olympia 2008 herumstreunende Hunde konsequent erschießen. Trotzdem sollten deutsche Reisende vorsichtig sein und sich in China von Tieren generell fern halten.
Die Tollwut-Impfung sei zwar ein Luxus, weil der Reisende 150 Euro für sie zahlen muss und das Risiko, sich zu infizieren, sehr gering ist. „Aber im Falle eines Bisses kann man sicherlich ruhiger schlafen“, sagt Schönfeld.
Nicht nur Impfungen, auch eine Reihe leicht umsetzbarer Verhaltensregeln tragen zur Sicherheit in tropischen Ländern bei. So warnt Dieckmann dringend davor, Mückenstiche aufzukratzen: „Kleine Wunden infizieren sich in den Tropen erstaunlich schnell mit Bakterien, vor allem mit Staphylokokken und Streptokokken. In unserer Ambulanz sehen wir viele große Geschwüre und Abszesse, die anfangs nur ein kleiner Mückenstich waren.“ Der Tropenmediziner empfiehlt deshalb, selbst kleinste Wunden mit einer antibakteriellen Salbe zu pflegen und mit einem Pflaster abzudecken. Außerdem empfehlen Tropenmediziner:
- gut wirksamen Insektenschutz,
- Kleidung, die vor Mückenstichen schützt
- wegen der Gefahr von Bilharziose nicht in tropischen Gewässern baden
- nicht barfuß laufen
- eine sorgfältig zusammengestellte Reiseapotheke
- nur abgekochtes oder abgepacktes Wasser
- gekochte oder gebratene Speisen, geschältes Obst und Gemüse – selbst Essen in einem großen Hotel kann Gefahren bergen. „Ein Shrimps-Cocktail an der Hotel-Bar birgt möglicherweise ein größeres Infektionsrisiko als eine gekochte Speise am Straßenrand“, sagt Tropenmediziner Dieckmann.
- Verzicht auf ungeschützten Intimkontakt
- Adresse der Botschaft vor Ort mitnehmen
- In Gebieten wie Kenia die Tabletten zur Malaria-Prophylaxe konsequent einnehmen
Sie sollten sich vor jeder Reise informieren, ob in Ihrem Reiseland Krankheiten verbreitet sind, gegen die Sie sich schützen sollten. Informationen hierzu erhalten Sie bei den Botschaften der Länder, den Tropeninstituten oder im Internet. In manchen Ländern müssen bestimmte Impfungen bei der Einreise nachgewiesen werden.
Allgemein wird empfohlen, Auffrischimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie durchzuführen, wenn die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurückliegt. Besonders bei Reisen in tropische Gebiete kann vor Reiseantritt eine Impfung gegen Gelbfieber, Typhus, Cholera, Hepatitis A oder Meningokokken-Infektion notwendig sein. Bei Aufenthalten in FSME-Risikogebieten sollte vor der Reise gegen FSME geimpft werden.
Nicht alle dieser Impfungen garantieren einen vollständigen Schutz gegen die Erkrankungen. Einfache Vorsichtsmaßnahmen sind daher zum Schutz vor Infektionskrankheiten unabdingbar. Hierzu zählen zum Beispiel: Nur gekochte, geschälte oder (mit sauberem Wasser) gewaschene Nahrungsmittel essen, nur abgekochtes oder anders desinfiziertes Wasser oder Wasser aus versiegelten Wasserflaschen trinken, kein ungeschützter Geschlechtsverkehr.
In vielen Ländern ist die Malaria sehr verbreitet, gegen die es noch keinen Impfstoff gibt. Zum Schutz vor Malaria müssen deshalb während der gesamten Reise und eine gewisse Zeit davor und danach regelmäßig Medikamente gegen die Erreger eingenommen werden.
Impfstoffe gehören zu den sichersten uns zur Verfügung stehenden Arzneimitteln. Dennoch können Nebenwirkungen bei Impfungen auftreten. Bedeutsame Impfreaktionen sind jedoch sehr selten.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind örtliche Reaktionen wie Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle, die etwa zwei bis drei Tage nach der Impfung auftreten. Sie sind nicht besorgniserregend. Ähnlich wie die deutlich seltener auftretenden Allgemeinreaktionen (zum Beispiel Temperaturerhöhung, Müdigkeit, Erbrechen) zeigen sie, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinander setzt.
Mit Impfkomplikationen bezeichnet man über normale Impfreaktionen hinausgehende, durch eine Impfung verursachte Erkrankungen, die gegebenfalls sogar behandelt werden müssen. Zu den häufigeren Impfkomplikationen zählen zum Beispiel die sogenannten Impfmasern, die jedoch immer schwächer ausgeprägt sind und zu deutlich weniger Komplikationen führen als die eigentliche Masernerkrankung. Insgesamt sind Impfkomplikationen selten.
Von einem Impfschaden spricht man, wenn infolge einer Impfung ein bleibender Schaden auftritt. Impfschäden sind in Deutschland extrem selten.
Seit einigen Jahren werden verstärkt Nutzen und Risiken von Impfungen diskutiert. Die Angst vor Nebenwirkungen und die geringere Präsenz gefährlicher Infektionskrankheiten in unseren Breitengraden haben in der Bevölkerung zu einer nachlassenden Bereitschaft zu Impfungen geführt. Man spricht deshalb auch von einer „Impfmüdigkeit“. Diese Entwicklung ist problematisch, da das Risiko, die gefährliche Krankheit zu bekommmen ungleich höher ist als das Risiko von die möglichen Impfkomplikationen.
Grundsätzlich zählen Impfstoffe zu den verordnungspflichtigen Medikamenten, d. h. sie müssen immer von einem Arzt verordnet werden. Aufgabe des Arztes ist es, die Notwendigkeit (Indikation) für die Impfung zu klären und festzustellen, welche Gründe gegen eine Impfung sprechen könnten (Kontraindikationen). Außerdem informiert er über Zweck und Risiken der Impfung.
Die Durchführung der Impfung kann von entsprechend ausgebildeten Mitarbeitern, also Arzthelferinnen oder Krankenpflegepersonal durchgeführt werden. Empfehlenswert ist es jedoch, Schutzimpfungen nur in Anwesenheit eines Arztes durchzuführen. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass im Falle unerwarteter Komplikationen oder Nebenwirkungen optimale Hilfe geleistet werden kann. Der Arzt führt auch die notwendige Dokumentation der Impfung im Impfpass durch.
Impfen darf jeder Arzt – egal welcher Fachrichtung. Prinzipiell können Sie sich immer von Ihrem Hausarzt impfen lassen. Die Standard-impfungen für Säuglinge, Kleinkinder und auch Jugendliche übernimmt meist der Kinderarzt im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen (ab U 4).
Daneben werden Impfungen auch von den Gesundheitsämtern organisiert und durchgeführt.
Einige Impfungen, beispielsweise gegen Grippe oder Hepatitis B, organisiert der Arbeitgeber, insbesondere wenn im Rahmen der Berufstätigkeit mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr zu rechnen ist. Erkundigen Sie sich, ob dies an Ihrem Arbeitsplatz der Fall ist.
Informationen zu Impfungen gegen Reisekrankheiten erhalten Sie von den örtlichen Gesundheitsämtern oder Tropeninstituten. Auch viele Apotheken bieten Reiseimpfberatungen an.
Im Allgemeinen spricht nichts gegen das Reisen mit einer HIV-Infektion. Allerdings müssen Betroffene für einen Urlaub mehr Vorbereitungen treffen und sich im Urlaub konsequenter verhalten als Nichtinfizierte.
So gilt, sich rechtzeitig Gedanken über das gewünschte Reiseziel zu machen. Nicht jedes Land ist für einen HIV-Infizierten geeignet. Experten empfehlen auch aufgrund bestehender medizinischer Versorgung und guter Hygieneverhältnisse Urlaubsziele in Westeuropa, USA, Kanada und Australien. Außerdem gibt es Länder wie Ägypten, Sri Lanka oder Thailand, die Einschränkungen bei der Einreise für HIV-Infizierte beschlossen haben. Informationen dazu erhält man in örtlichen Reisebüros, AIDS-Beratungsstellen oder dem Auswärtigen Amt.
Manches geplante Urlaubsziel erfordert bestimmte Impfungen. Hier sollten Sie unbedingt vorher mit dem behandelnden Arzt abklären, ob eine solche Impfung im Zusammenhang mit dem Status der Erkrankung und der Therapie in Einklang steht. So wird von einer Gelbfieberimpfung (Lebendimpfstoff) ab einem gewissen Immundefekt abgeraten. Für alle anderen Impfstoffe, die bei Auslandreisen empfohlen werden, z. B. Hepatitis A und B, Tollwut, Meningokokken-Meningitis, gelten, wenn es sich um sogenannte Totimpfstoffe handelt, keine Anwendungsbeschränkungen (RKI: Epidemiologische Bulletin Nr. 30 2001, RKI). Welche Impfungen momentan in welchem Land notwendig sind, erfährt man in den jeweiligen Tropeninstituten.
Der Aufbau eines ausreichenden Impfschutzes beginnt im Säuglingsalter mit der Grundimmunisierung. Durch regelmäßige Auffrischimpfungen wird sichergestellt, dass der notwendige Impfschutz aufrecht erhalten bleibt. Gelegentlich – z. B. bei Auslandsreisen – kann es notwendig sein, auch im Erwachsenenalter gegen neue Krankheiten zu impfen. Alle diese Impfungen müssen im Impfpass dokumentiert werden.
Anhand des Impfpasses ist der Arzt genau über den Impfstatus des Patienten informiert. Auch der Patient kann sich anhand dieses Dokuments darüber orientieren, wann und ob er gegen welche Krankheiten geimpft wurde.
Stellt sich die Frage, ob eine Impfung stattgefunden hat, darf sich der Arzt nicht auf die Aussage des Patienten verlassen. Wenn Sie also Ihren Impfpass verloren haben oder die Impfdokumentation lückenhaft ist, wird sich Ihr Arzt immer zu einer Neuimpfung entschließen bzw. die wichtigsten Impfungen nachholen.
Besonders wichtig ist der Impfpass nach Verletzungen, damit der Arzt feststellen kann, ob ein ausreichender Schutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) besteht. Da hier zur Sicherheit sofort geimpft wird, können Sie sich eine Spritze ersparen, wenn Sie den Impfpass beim Arztbesuch gleich mitbringen.
Zusätzliche Impfungen bei bereits bestehendem Impfschutz sind gesundheitlich ungefährlich. Ein fehlender oder unvollständiger Impfpass ist daher kein Grund, Impfungen zu verschieben oder mit einer Grundimmunisierung nicht zu beginnen.
Die Deutschen gelten immer noch als „Reiseweltmeister“. Doch neben den klassischen Reisezielen Italien und Spanien werden auch zunehmend fernere Länder angesteuert. So besuchen nach einer Statistik von ifap (Serviceinstitut für Ärzte und Apotheker GmbH) etwa 28 Millionen Reisende Jahr für Jahr Fernziele mit potenziell erhöhtem Gesundheitsrisiko.
Dazu zählen Gebiete wie Südostasien, Afrika oder die Karibik.
Viele Touristen setzen sich dabei unnötigen gesundheitlichen Gefahren aus, weil sie die Reise nicht entsprechend vorbereitet haben. So fühlt sich nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon jeder vierte Reisende während oder nach einer solchen Auslandsreise krank.
Neben dem eigentlichen Packen gehört vor allem die gesundheitliche Vorsorge zur Reisevorbereitung. „Vor allem für Familien, die mit Kindern verreisen, für ältere Menschen und für alle, die regelmäßig Medikamente einnehmen, zahlt sich die reisemedizinische Vorbereitung in jedem Fall aus“, sagte Prof. Dr. Erich Kröger, Leiter des Centrums für Reisemedizin, Düsseldorf der Deutschen Presseagentur (dpa).
Zu jeder guten reisemedizinischen Beratung gehört immer die Kontrolle des Impfschutzes. Viele Erwachsene, die im Kindesalter noch ausreichend geimpft wurden, versäumen es, den Schutz regelmäßig wieder aufzufrischen. Doch wer schon den Impfschutz gegen Tetanus und Diphtherie nicht hat, der für jeden selbst hier in Deutschland offiziell empfohlen wird, ist im Ausland noch mehr gefährdet.
Je nach Reiseziel muss jedoch auch noch über weitere Schutzimpfungen gesprochen werden. So benötigt man schon in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz, Südosteuropa, Schweden oder in den Baltischen Staaten eine Impfung gegen die von Zecken übertragene Infektion FSME. „Je naturnäher der Urlaub gestaltet wird, wie etwa beim Camping, umso notwendiger ist in diesen Regionen die Impfung“, erklärt Prof. Kröger – von notwendigen Impfungen gegen Tropenkrankheiten bei Reisen in diese Regionen ganz zu schweigen.
Eine Checkliste zur Gesundheit
Um ja nichts Wichtiges zu vergessen, sollte man sich eine sogenannte Checkliste zur Gesundheit erstellen: Hier werden alle notwendigen Punkte für eine komplette gesundheitliche Vorsorge aufgeführt. Als Beispiele seien hier notwendige Arzt- und Zahnarztbesuche zur Kontrolle und Vorsorge, die Ausstellung entsprechender Gesundheitsformulare sowie das richtige Ausstatten der Reise-Apotheke genannt.
Wer auf Medikamente angewiesen ist, sollte mit dem Arzt besprechen, ob eventuell Vorräte an Medikamenten mitgenommen werden sollen. Bei Flugreisen empfiehlt es sich, eine Hälfte der Medikamente in den Koffer und die andere Hälfte im Handgepäck zu verstauen, um dem Verlustfall vorzubeugen. Allerdings sollte man sich vorher erkundigen, ob die Medikamente Temperaturunterschieden gewachsen sind. Beispielsweise darf Insulin nicht im Transportraum eines Flugzeugs gelagert werden, da dort zu niedrige Temperaturen herrschen.
Wer Hilfsmittel wie Spritzen benötigt, der sollte dies rechtzeitig vor Reiseantritt seiner Fluggesellschaft melden. Aus Angst vor Attentaten gelten u. a. auch Spritzen als potentielle Waffen.
Bestimmte Medikamente sind in anderen Ländern nicht zugelassen oder sogar verboten. Dazu rät die in München erscheinende Fachzeitung «Ärztliche Praxis» in ihrer Beilage «Gesundheitszeitung» (Ausgabe 5/2005), sich ein entsprechendes Schriftstück über die Notwendigkeit der Behandlung mit diesem Medikament in englischer Sprache vom Arzt (mit Stempel!!) ausstellen zu lassen. Dies verhindere eventuelle Schwierigkeiten bei der Einreise. Solch ein Schriftstück kann ein sogenannter Patienten-Pass sein. Hier trägt der Arzt alle notwendigen Daten über Art und Umfang der Behandlung ein.
Detaillierte Hinweise über Einfuhrbestimmungen von Medikamenten gibt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Noch ein paar Tipps:
- Zeitumstellung: Je nachdem wohin die Reise geht, müssen die Uhren vor- oder zurückgestellt werden. Personen, die zu festen Zeiten Medikamente einnehmen müssen, sollten zusammen mit dem Arzt ihren Einnahmeplan dementsprechend anpassen.
- Ernährung: Personen, die bestimmte Unverträglichkeiten wie Laktose-Intoleranz oder Zöliakie aufweisen, sollten sich einen kleinen Sprachführer in Sachen Essensbestellung besorgen.
Solch ein Sprachführer wird vom Europäischen Verbraucherzentrum angeboten. - Mückenschutz: Man sollte unbedingt auf einen ausreichenden Mückenschutz achten. Geeignete Anti-Mücken-Mittel zum Einreiben erhalten Sie in Ihrer Apotheke. Die richtige Kleidung zum Bedecken der Haut oder Moskitonetze für die Nacht wehren ebenfalls Mücken ab.
Berlin:
- Institut für Tropenmedizin
Spandauer Damm 130
14050 Berlin
Tel.: 030 / 30116 – 6
Fax: 030 / 30116 – 888
Internet: tropeninstitut.charite.de
- Universitätsklinikum Rudolf Virchow
Standort Wedding
II. Medizinische Abteilung
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Tel.: 030 / 4505-0
Bonn:
- Institut für medizinische Parasitologie der Universität
Sigmund-Freud-Str. 25
53127 Bonn
Tel.: 0228 / 287 15673
Fax: 0228 / 287 15673
Dresden:
- Institut für Tropenmedizin
Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt,
Referenzzentrum für Reisemedizin
Friedrichstr. 39
01067 Dresden
Tel.: 0351 / 4 80-38 00
Fax: 0351 / 4 80 38-09
Hamburg:
Heidelberg:
- Abteilung für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 324
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 29 05 oder 56 29 99
Fax: 06221 / 56 59 48
Leipzig:
- Universität Leipzig, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin
Klinik für Innere Medizin IV
Härtelstr. 16 – 18
04107 Leipzig
Tel.: 0341 / 97 24 971
München:
- Universität München, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin
Gelbfieberimpfstelle
Leopoldstr. 5
80802 München
Hinweise zur Impfsprechstunde per Telefon: 089 / 2180-13 500
Impfauskünfte per Anrufbeantworter:
für Afrika: Tel.: 089 / 2180-13 507
für Asien: Tel.: 089 / 2180-13 508
für Mittel- und Südamerika: Tel.: 089 / 2180-13509
“Impfsprechstunde” (persönliche Impfberatung und Impfungen):
Mo.-Fr. 11.00-12.00 Uhr, Mi, Do 16.30-19.00 Uhr
E-Mail: tropinst@lrz.uni-muenchen.de
Internet: www.tropinst.med.uni-muenchen.de
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